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Kann man Leitungswasser ohne Bedenken trinken?

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Waterlogic wirft einen Blick auf die Wasserqualität in Deutschland. Hier erfahren Sie, ob das Leitungswasser überall in Deutschland unbedenklich getrunken werden kann.

Im internationalen Vergleich gilt unser Trinkwasser zwar als hervorragend. Doch trotz strenger Grenzwerte und einem engmaschigen Überwachungssystem ist auch in Deutschland das Leitungswasser nicht immer völlig unbedenklich. Meist hat dies gar nichts mit mangelnder Sorgfalt der involvierten Wasserversorger, Aufsichtsbehörden und Prüflabore zu tun. Einerseits berücksichtigt die deutsche Trinkwasserverordnung nicht alle potentiell bedenklichen Stoffe mit explizit dafür definierte Grenzwerten. So werden etwa Medikamentenrückstände und bestimmte radioaktive Substanzen nicht explizit mit Grenzwerten aufgeführt und bei den Routinekontrollen dann auch nicht gefunden. Andererseits kann bei einer neu auftretenden Kontamination mit einer berücksichtigten Substanz eine gewisse Zeit vergehen, bis diese entdeckt wird. Denn auch zwischen regelmäßigen Kontrollen können viele Wochen vergehen. Es ist bekannt, dass in Deutschland Rückstände von Medikamenten wie Naproxen, Clofibrinsäure, Aspirin sowie Hormone aus der Antibabypille zunehmend auch das Grundwasser belasten.  Wiederkehrende Ausbrüche von E.Coli-Infektionen gelten ebenfalls als bekanntes Risiko, auch wenn diese selten sind und derart kontaminiertes Wasser durch Chlorung leicht desinfiziert werden kann.

Was gilt in Deutschland als sicheres Trinkwasser?

Das Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen regelt in Deutschland den Umgang mit Trinkwasser. Darauf aufbauend wurde vom Gesetzgeber die Trinkwasserverordnung herausgegeben, welche genaue Regeln und Grenzwerte für Wasserversorger definiert. Überwacht werden diese durch kommunale und regionale Gesundheitsämter, die je nach lokaler Wasserqualität und potentiellen Beeinträchtigungen für regelmäßige Wasseruntersuchungen sorgt. Diese erfolgen je nach Risikolage und Stoffgruppe wöchentlich, monatlich oder jährlich. In Krisensituationen wie nach einer Kontamination mit E.Coli können aber auch tägliche Untersuchungen vorgeschrieben werden.

Wo in Deutschland gab oder gibt es Probleme mit der Wasserqualität?

1. Nitrat: Ruhrgebiet, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Nordbayern

In einem Viertel aller Trinkwasser-Reservoirs in Deutschland ist die Nitrat-Belastung deutlich höher als erlaubt. Durch Mischung von Wasser aus verschiedenen Quellen versuchen die Wasserversorger, den Durchschnittswert auf ein unbedenkliches Niveau zu senken, was nicht immer gelingt. Wie eine Analyse der Süddeutschen Zeitung ergab, ist die Nitrat-Belastung besonders im Ruhrgebiet teilweise hoch. In Nordthüringen, Nordbayern/Franken, Rheinland-Pfalz, der Südhälfte von Sachsen-Anhalt und Nordsachsen gibt es aber ebenfalls Gebiete mit hoher Nitratbelastung.

2. Uran: Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Baden-Württemberg

In bestimmten Regionen weist das Trinkwasser einen über dem erlaubten Grenzwert von 0,2 Mikrogramm liegenden Urangehalt auf. Bereits 2008 wurden 800 Messstellen in Deutschland gefunden, an denen das Trinkwasser deshalb nicht als für Säuglinge geeignet gilt. Besonders betroffene Gebiete sind nahezu der gesamte Bereich von Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und die Südhälfte von Sachsen-Anhalt sowie der südliche und östliche Teil von Bayern. Aber auch in Baden-Württemberg gibt es Gebiete mit zu hoher Uranbelastung.

Umweltbundesamt: Grenzwerte werden eingehalten

Das die Trinkwasserqualität in Deutschland analysierende Umweltbundesamt gibt trotz dieser lokalen Belastungsfaktoren beim Leitungswasser Entwarnung. Eine Analyse tausender Messdaten aus Gesamt-Deutschland ergab, dass die meisten Grenzwerte an 99 bis 100 Prozent aller Standorte eingehalten werden. Uran wurde bei dieser Untersuchung allerdings nicht berücksichtigt und auch nicht zahlreiche andere potentiell gefährliche Stoffe.